Pädagogische Schwerpunkte

1. Allgemeines

Jüdischer und nichtjüdischer Unterricht sind gleichwertig. Die Wissensvermittlung sowie die Vermittlung von ethischen Werten sind gleich wichtig. Gemeinsames Ziel des LehrerInnenteams ist es, die SchülerInnen zu bewusst jüdisch denkenden und handelnden Menschen zu erziehen. Besondere Bedeutung wird der sozialen Kompetenz der SchülerInnen beigemessen. Die SchülerInnen sollen in einer liebevollen, familiären Atmosphäre, mit allen Sinnen, eigenständig und selbstverantwortlich lernen.

Der wöchentliche Unterricht umfasst in der Volksschule:

  • 20 Unterrichtseinheiten entsprechend der „Wiener Stundentafel“ des Stadtschulrates für Wien
  • 7 Unterrichtseinheiten Jüdische Religion (2) und Hebräisch (5)

 

2. Ziele und Inhalte des jüdischen Unterrichts:

Hebräisch wird nach dem internationalen „Tal Am“ Programm unterrichtet.

Tal Am („Tochnit Limudim Ivrit Umoreschet“ – Hebräisch und Jüdische Tradition Curriculum) ist speziell auf Kinder ausgerichtet, deren Muttersprache nicht Hebräisch ist. Die Vermittlung der Hebräischen Sprache und der jüdischen Religion findet auf pädagogisch effiziente und spielerische Weise statt. Die erworbenen Fähigkeiten sind:

  • Hebräischalphabetisierung ab der 1. Klasse
  • Aneignung eines altersgemäßen Wortschatzes
  • Fließendes Lesen und Schreiben sowohl in Druckschrift als auch in Schreibschrift
  • Vermittlung der hebräischen Grammatik
  • Verfassen von eigenen Texten wie Personenbeschreibung, Bildgeschichten, Nacherzählung u.ä.

Der Unterreicht wird von LehrerInnen mit Ivrit als Muttersprache abgehalten.

Im Religionsunterricht, der auch im Rahmen des Tal Am Programm unterrichtet wird, werden folgende Schwerpunkte gesetzt:

  •  Allgemeines jüdisches Wissen
  • Gebete
  • Paraschat Haschawua – Wochenabschnitt der Torah
  • Kabalat Schabbat – Freitag Zeremonie
  • Verwendung des Sidurs mit Sidurfeier in der 2. Klasse
  • Gemeinsame Vorbereitung auf alle jüdischen Feiertage im Jahreskreis
  • Vermittlung der wichtigsten Mitzwot und von moralischem Verhalten

 

Unabhängig vom Unterricht werden Aktivitäten im Schulalltag gesetzt, um das Judentum erleben zu können. Rosch Chodesch – der Monatsanfang – wird in einem feierlichen Rahmen begangen.

Alle Feiertage werden in der gesamten Volksschule gefeiert – ob in kleinem (Klassenweise, Stationenbetrieb) oder großem (Fest für Kinder und Eltern) Rahmen. Zusätzlich finden Projekte zu verschiedenen jüdischen oder sozialen Themen statt

Damit soll eine Umgebung geschaffen werden, die einen positiven Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung der SchülerInnen hat und jüdische Gemeinschaft bildet.

 

3. Torani

Die Volksschule bietet ihren SchülerInnen darüber hinaus die Möglichkeit eines verstärkten, erweiterten Lernens im jüdischen Bereich. Dies findet im Unterricht der Toraniklasse statt, der parallel zum normalen Hebräisch Unterricht abgehalten wird. Die Inhalte sind umfassender und das Lerntempo schneller. Der Lehrplan unterscheidet sich von dem der Tal-Am Klassen und ist den erweiterten Anforderungen angepasst.

4. Individuelle Förderung

Um allen SchülerInnen, entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen und Begabungen die für sie optimale Förderung zukommen zu lassen, wendet die Volksschule unter Vorgaben des SSR das „Dynamische Förderkonzept“ an. Es umfasst:

  • eine flexible Schuleingangsphase für die Grundstufe 1 (1.+2. Klasse VS) Hier werden die SchülerInnen je nach ihrem Entwicklungsstand nach dem Lehrplan der ersten Klasse VS oder dem Vorschulprogramm unterrichtet. Ein Wechsel des Programms ist jederzeit möglich, Förderunterricht unterstützt den Lernprozess. Die SchülerInnen erhalten die Möglichkeit, die Grundstufe 1 so in ein bis drei Jahren zu absolvieren.
  • Leistungsdifferenzierter Unterricht mit Teamunterricht
  • Deutsch-Förderunterricht für SchülerInnen mit Bedarf
  • Zusammenarbeit mit ESRA bei Lernproblemen (Testung, spezielles Trainingsprogramm mit FachlehrerInnen)
  • Begabungsförderung für besonders begabte oder wissbegierige SchülerInnen durch speziell ausgebildete LehrerInnen.

 

Jeder/jede Schüler/in findet so einen Weg, der seinen/ihren individuellen Bedürfnissen angepasst ist. Die Schule bietet jederzeit bei Bedarf, gemeinsam mit ESRA, die Möglichkeit von Testung, Beratung und Elterngesprächen an.