Purim fand in diesem Jahr an einem Sonntag statt, was uns aber nicht daran hinderte, im Vorfeld schon gebührend zu feiern. In der „Purim-Woche“, also den Tagen vor dem eigentlichen Feiertag, wurde an definierten Tagen je ein Thema ausgerufen, zu dem man sich verkleiden konnte. Die Schüler- aber auch die Lehrerschaft ließ es sich nicht nehmen, also kostümiert zu lernen bzw. zu unterrichten.

Am Fasttag Ta’anit Ester wurden im Zuge des Morgengebets Slichot und am Nachmittag zu Mincha aus der Tora gelesen und Awinu Malkenu gebetet. Auch nutzten die Schüler*innen die Möglichkeit, in der Schule „Machazit HaSchekel“ in Form von dreimal €0,50-Münzen zu spenden.

Am Freitag dann, zwei Tage vor Purim, fand endlich die große Feier organisiert von den Schüler*innen der Klasse 7a statt. Nach einem lustigen Film, der allen Kindern und Jugendlichen der AHS vorgeführt wurde, ging es über zu Stationen ganz im Sinne des diesjährigen Mottos „Paradise or Hell“. Hier konnte man bspw. Fotos machen, Geschicklichkeit beweisen oder in einem gruseligen Escape Room sein Können unter Beweis stellen.

Die vielen unterschiedlichen Kostüme von Schüler*innen und Lehrer*innen ergaben gepaart mit dem Schmuck des Schulhauses ein durchwegs buntes und fröhliches Bild. Zum feierlichen Abschluss versammelten sich alle im Turnsaal um bei einem Kahoot mitzuspielen und beim Catwalk der Kostüme teilzunehmen. Gewinner des Kostümwettbewerbs waren zwei Lehrer!

Mit Hot Dogs im und einem Lächeln auf dem Gesicht machten sich dann alle auf den Weg nachhause und freuten sich schon sehr auf das „echte“ Purim nur wenig später.

Vielen Dank der Klasse 7a für die tolle Organisation und Durchführung des kompletten Programms!

 

Im März besuchte unsere Schule kurzfristig eine Gruppe Schüler*innen der de Toledo High School aus Kalifornien bei deren Durchreise in Europa. Wir freuten uns sehr, die 16 Jugendlichen und deren Begleitung bei uns Willkommen zu heißen und veranstalteten eine gemeinsame Hebräisch-Unterrichtsstunde mit unserer 8. Klasse AHS, bei der der Austausch rund um den leider immer noch anhaltenden Krieg gegen die Hamas und das Massaker des 7. Oktober 2023 im Mittelpunkt stand.

Auch das Thema „Hasbara“, also Information rund um Israel wurde thematisiert. Es war schön zu sehen, wie schnell sich die jungen Damen und Herren auf Anhieb verstanden und auch, wie sehr sich jüdische Einheit quer über den Globus erstreckt. Ein wichtiges Lehrstück unserer Zeit!

In der Woche vor Purim organisierten unsere Bnot Scherut Halel und Tair eine besondere Lehreinheit für die Klassen 1a, 2a und 2b der AHS.

Hier wurden eifrig Hamantaschen gebacken und danach „Vier Gewinnt“ in zwei Gruppen gespielt, wobei man jeweils einen Punkt setzen konnte, nachdem man eine Frage zu Purim korrekt beantworten konnte.

Die Schüler*innen hatten viel Spaß dabei und auch danach, als sie die guten Backwaren verzehren konnten. Was für eine lustige Vorfreude auf das bevorstehende Purim-Fest!

Vielen Dank an Halel und Tair und „Chag Purim sameach!“

 

Nachdem wir uns in der letzten Zeit viel mit dem Leben der Römer und Wien zur Römerzeit beschäftigt hatten, machten wir an einem Nachmittag einen Stationenbetrieb, um ein bisschen in das Leben der „alten Römerinnen und Römer“ hinein zu schnuppern.

Wir stellten ein Römisches-Mühlespiel her, klebten Mosaikbilder, lernten ein bisschen Latein, lösten mathematische Aufgaben mit Römischen Zahlen und verspeisten zu guter Letzt, liegend, mit einer „Leintuch-Toga“ bekleidet, Köstlichkeiten, die schon zur Römerzeit geschmeckt haben.

Es war ein toller, lustiger Nachmittag, der allen viel Spaß bereitet hatte.

https://www.zpc.at/wp-content/uploads/2024/03/VS-3B-in-der-Demokratiewerkstatt.pdf

 

Und hier geht es zum Podcast:

Wir besuchten das 1938 gegründete Konzentrationslager Mauthausen, eine Kette von Konzentrationslagern in Österreich. Mauthausen ist eine Gedenkstätte für den Holocaust und für die Aufklärung über die Verbrechen der Nazis in dieser Zeit. Dort erfuhren wir , dass es sich neben jüdischen Gefangenen vor allem um politische Gefangene aus Deutschland und anderen Teilen Europas handelte.

Unsere Tour führte durch verschiedene Gebäude, wo die Gefangenen unter schrecklichsten Bedingungen lebten und litten. Wir sahen die großen Denkmäler zur Erinnerung an die vielen Toten, den Wohnbereich, die Gaskammern und den Krematorium Ofen. Die Tour an solchen Orten ist schwierig, aber äußerst wichtig. Unser toller Tour-Guide hat mit viel Geduld und großem Einfühlungsvermögen all unsere Fragen beantwortet.

Wir danken dem Verein Springboard, der die Fahrtkosten übernommen hat!

 

Sharon Schäfer

Am 28. und 29. Februar 2024 kam im Rahmen des Netaim-Projekts, Yehuda Alon aus Israel an unsere Schule. Yehuda Alon ist seit über 15 Jahren im Bildungsbereich tätig und gleichzeitig Sofer Stam (Schreiber für Torah-Rollen, Tefillin und Mesusot). Im letzten Jahrzehnt erweiterte Yehuda seine Bildungsaktivitäten und gründete den Verein “אותיות של אהבה” (Letters of Love)

Der Gründer von “אותיות של אהבה” ist unser lieber Freund, der viel zu früh verstorbene Ofir Libstein, der während des Massakers in Kfar Azza am Morgen von Simchat Torah, am 7. Oktober 2023, bei einem Schusswechsel mit Terroristen getötet wurde.

Ofir war ein Mann der Tat in den verschiedensten Bereichen. Ein Mensch, der an zionistisches Handeln, an Bildung und an die Verbindung von jüdischen Gemeinden auf der ganzen Welt glaubte. Durch das Projekt „Letters of Love“ gelang es ihm Tausende von Juden auf der ganzen Welt zu verbinden. Auch wir hier in Wien hatten das Privileg, an diesem sehr wichtigen Projekt teilzunehmen und Teil eines bunten, vielfältigen und bedeutungsvollen Mosaiks zu sein.

An der Aktivität nahmen alle AHS-SchülerInnen der 1. bis 8. Klassen teil. In der ersten Stunde erzählte Yehuda Alon die Geschichte unserer Schrift und die tiefe Bedeutung, die jeder einzelne Buchstabe darin hat. OT ist sowohl ein Buchstabe des Alphabets, aus denen wir ein Wort, einen Satz, eine Geschichte und die gesamte Torah bilden, als auch ein Sinnbild für die Besonderheit eines jeden von uns in seiner Einzigartigkeit und die Wichtigkeit jedes Einzelnen für das Mosaik unserer Gemeinschaft. Er erzählte auch die spannende Geschichte der Torah, die Ilan Ramon, der erste israelische Astronaut, mit in den Weltraum nahm.

Am Ende der Diskussion schrieben die SchülerInnen gemeinsam mit Yehuda Alon einen Buchstaben in die Torah, mit der er durch die Gemeinden auf der ganzen Welt reist. Die zweite Stunde war einer kreativen Aktivität gewidmet, bei die TeilnehmerInnen ein Bild seines/ihres Namens erstellte.

Ziel des Projekts war es zu veranschaulichen, dass so wie die Buchstaben in ihrer Form und Größe unterschiedlich sind, auch wir Menschen unterschiedlich und vielfältig sind. So wie das Fehlen oder Beschädigen eines Buchstabens in der Torah, die Torah unvollständig und ungültig macht, so sind wir Menschen ein einziges menschliches Gewebe. Jeder einzelne von uns ist gleichermaßen wichtig, um die vollständige gemeinsame Geschichte zu erschaffen. Es spielt keine Rolle, woher wir kommen, welchen Hintergrund wir haben, welche Farbe, Größe, Form,.. wir haben.

Für die Bewahrung unserer Gemeinschaft ist es daher sehr wichtig, das „OT“ jedes einzelnen von uns zu bewahren, zu pflegen, zu schätzen und einfühlsam damit umzugehen.

 

Sharon Schäfer

 

In der Woche vom 12.2.2024 bis zum 18.2.2024 hatten wir, die Klasse 3A, „Hebrew in Action“, ein Hebräisch-Projekt. Das Ziel in dieser Woche war nur Hebräisch zu sprechen. Wir behandelten die Themen Geduld und Toleranz, spielten Spiele, um uns näher kennenzulernen. Das hat nicht nur eine Menge Spaß gemacht, sondern es hat auch dazu geführt, unsere MitschülerInnen besser zu verstehen.

Die große Schluss-Aufführung, die wir mit unseren Projekt-Leitern Kidan und Gat übten, durfte natürlich auch nicht fehlen. Am Montag wurden die Rollen verteilt und nochmal über das Skript geschaut und ergänzt. Dann lernten wir alle sehr fleißig unsere Rollen und die Tänze. Jeder Tag in dem Projekt war ein voller Erfolg. Tag für Tag wurde unser Hebräisch besser und fließender. Am großen Tag der Aufführung waren wir alle sehr gut vorbereitet.

Vielen Dank nochmal an unsere Eltern, die uns bei unserem Theaterstück zu geschaut haben! Auch die 2A, 4A und die 5A kamen, um unser Finale des Projekts anzuschauen. Die Aufführung war ein voller Erfolg. Jeder kannte seinen Text und nichts ging schief. Wir waren alle am Ende sehr stolz auf uns, dass wir dies geschafft haben.

Ein großer Dank gebührt noch Kidan und Gat die dieses Projekt mit uns gemacht haben.

 

Doron G., 3A

Wir freuten uns diesen Monat gleich doppelt: Über den Beginn des Monats Adar Bet und über den Besuch von Dr. Danielle Spera in unserer Schule, die im Rahmen des Zwi Talks den Schüler*innen der 5., 6. und 7. Klasse AHS über ihr aufregendes Leben, vor allem aber ihre Arbeit beim ORF und dem Jüdischen Museum Wien berichtete.

Vielen Fragen wurden in erster Linie an sie bezüglich ihrer Tätigkeit als Nachrichtensprecherin der Zeit im Bild gestellt, welche die Vortragende sehr gerne und offen beantwortete. Den Jugendlichen riet sie dabei, sich gegenseitig zu unterstützen und auch, über den Tellerrand heraus zu blicken und sich von verschiedenen Quellen zu informieren, um somit ein möglichst klares Bild der Welt zu erhalten.

Vielen Dank für diesen Besuch! Chodesch tow!

Anfang März fand eine Begegnung besonderer Art in unserer Schule statt. Zoom-Calls sind seit „Corona“ keine Besonderheit mehr, aber der Inhalt dieses Calls war einprägsam. Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse AHS wurden mit Jugendlichen aus Sderot in einem moderierten Gespräch kurzgeschalten und konnten sich so austauschen.

Die Wiener Schüler*innen erfuhren, wo sich die einzelnen Jugendlichen am Tag des Angriffs am 7.10.2023 befanden, wie sie die Situation wahrnahmen, wie es sei in Sderot unter „normalen“ Umständen zu leben und wie es sich nun anfühle, dorthin zurückzukehren.

Andererseits interessierten sich die Israelis, welche Auswirkungen der Krieg gegen die Hamas auf Jüdinnen und Juden in Europa hat und freuten sich, sich auf Iwrit mit Gleichaltrigen auszutauschen.

Wir bedanken uns bei der Organisation UnitEd für die Vermittlung dieser wertvollen Unterrichtseinheit und hoffen schon bald auf einen nächsten „Call“ – hoffentlich um gute Nachrichten auszutauschen.

 

Im Februar trafen sich Schulleiterinnen und Schulleiter aus jüdischen Schulen im Deutschsprachigen Raum zum Austausch, zur gemeinsamen Fortbildung und Vernetzung in Wien, an zwei Bildungseinrichtungen: an der ZPC Schule der IKG Wien und an der Lauder Chabad Schule.

Die rund 25 TeilnehmerInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verbrachten eine dreitägige Konferenz mit diversen interessanten Schwerpunktthemen. Unter anderem die Resilienz in Krisenzeiten, Verbesserung des Arbeitsklimas, Inklusion, Shoah Erziehung sowie die Stärkung jüdischer Identität in herausfordernden Zeiten. Auch ein Besuch im jüdischen Museum mit Frau Hannah Landesmann war Teil des Programms. Im Gemeindezentrum wurde den TeilnehmerInnen die jüdische Gemeinde in Wien von Herrn Benjamin Nägele vorgestellt.

Es gab vieles zu erzählen, da sich das Gremium seit vier Jahren nicht mehr versammelt hat; vieles gemeinsam zu erarbeiten und voneinander zu lernen.

Die neuen Kontakte, die geknüpft worden sind, werden wir pflegen, und der Austausch über die diversen Erfahrungen wird uns in unserem Alltag sicher zugutekommen.

Wir bedanken uns bei Esra, Frau Mag. Tamara Lederman Maman, Herrn Mag. Daniel Vyssoki und Herrn Mag. Awi Blumenfeld von der KPH Wien für die hervorragenden Vorträge. Großer Dank auch an das Bundesministerium für Bildung in Österreich sowie den Zentralrat der Juden in Deutschland für ihre Unterstützung.

 

Michal Grünberger

Die diesjährige Siddur-Feier der 2. Klassen war anders als bisher.  Etwas war in diesem Jahr anders.  Wir waren alle seit dem 07. Oktober nicht in Feierlaune, wir wollten nur beten, und beten und hoffen, dass gute Zeiten über uns alle, doch vor allem über unsere Liebsten in Israel kommen.

In den Klassen wird nach dem Morgengebet das Lied “Achejnu Kol Bet Israel” gesungen und ein weiteres Kapitel Tehilim gesprochen.  Und die Kinder singen das mit so viel Herz und Gefühl, da machte es bei uns Lehrern “Klick”.

„Wir werden dieses Jahr feiern, die Kinder haben es sich verdient, die Wichtigkeit ihrer Gebete ist viel zu groß und deren Wille endlich von einem Siddur zu beten“. Das Thema für die Feier war uns gleich klar, “Tfilah Le’Schalom” – „Ein Gebet für den Frieden“.

Nach einem fröhlichem Eröffnungslied folgte das Lied “Tfila Le´Schlom Chajalej Zahal“ – es sind unter den Anwesenden nicht viele Augen trocken geblieben.

Die Kinder präsentierten in professionell gedrehten Videos verschiede Gebete und Mizwot, wie Mode Ani, Tfilat Haderech, Bikur Cholim, Hadlakat Nerot Schabbat, Zdaka und Birkot Hatora.

Festlich wurden anschließend von unserem geehrten Herrn Oberrabbiner Engelmayer den Kindern ihre Siddurim überreicht. Diese sind die Spende unserer geschätzten Unterstützerin, Frau Renate Erbst, die diese Siddurim im Andenken an ihre Verstorbenen Eltern, gespendet hat.

Unser genesener Arbeitskollege und Vater eines der gefeierten Kinder sprach während der Feier mit dem Oberrabbiner die Bracha “Hagomel”. Möge er eine Refuah Shlema haben.

Zum Abschluss sangen die Kinder ein rührendes Lied und freuten sich über ihr erstes Siddur.

Den schönsten Moment bei der Feier empfand ich, als ich die Kinder dabei beobachtete, wie sie ihr Siddur umarmen, darin blättern, sich die Segen ihrer Eltern, die vorne im Siddur eingeklebt wurden, durchlesen und einfach nur gerührt waren.

Mögen all ihre und unsere Tfilot erhört werden und wir “Schalom” erleben, in Israel und auf der ganzen Welt.